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DIE REPORTAGE
Das Baugelände der Plusenergiesiedlung Vordere Viehweide II
GEMEINDE WÜSTENROT
Oberflächennahe Geothermie
Ackern für die Energiewende
Die sogenannte Agrothermie zählt als Wüstenrot mit rund 6600 Einwohnern de Wüstenrot, hatte im Jahr 2009 erste
regenerative Technik zu den oberflä- liegt im Süden des Landkreises Heilbronn Gedanken auf einem Bierdeckel skizziert:
chennahen Methoden der Erdwärme- und besteht aus fünf Teilorten. Die Ge- Energie aus der und für die Gemeinde,
gewinnung. Sie versorgt eine Plus- meinde, in der 1921 die Idee der Bauspar- kommunale Vorbildfunktion, marktunab-
energie-Neubausiedlung, und sie hat kasse geboren wurde, entwickelt nun den hängige Energiepreise, Stärkung der hei-
eine soziale Komponente: Ein Teil des Modellfall der Plusenergiegemeinde – und mischen Wirtschaft.
Entgelts für die Niedertemperatur- ist in dieser Sache schon sehr weit gekom-
wärme aus dem Acker ist ein zusätz- men. Thomas Löffelhardt, technischer Lei- Es ging zunächst um die geothermische
liches Einkommen für Landwirte. ter und Energiebeauftragter der Gemein- Nutzung von 1,5 Hektar Ackerboden für
die 23 Wohnhäuser umfassende Plusener-
gie-Mustersiedlung Vordere Viehweide II.
Seit 2012 sind die hoch wärmegedämm-
HFT STUTTGART/PIETZSCH wärmenetz angeschlossen worden. Sinn
ten Gebäude nach und nach an das Kalt-
der Agrothermie ist, landwirtschaftlich
genutzte Flächen in der Nähe einer Neu-
bausiedlung thermisch als Bodenkollekto-
ren zu erschließen. Hierzu werden Rohr-
leitungen mit einem Abstand von 0,5 bis
1 Metern parallel in zirka 2 Metern Tiefe
t Wer die Vordere Viehweide in Wüstenrot
besucht, kann sich vor Ort über das Kon-
zept der Plusenergiesiedlung mit Kaltwär-
menetz und Agrothermiekollektor infor-
mieren.
20 KBD 12/2017